Henning Sieverts – bassolo
Alles scheint möglich in dieser ‚One-Bass-Show‘.
Mal äußerst zart, mal auch zupackend groovig – gezupft, gestrichen, gestreichelt und geklopft
„Henning Sieverts ist ein fulminanter Bassist, dem die Stilmittel der Neuen Musik ebenso zu Gebote stehen wie die des Jazz.“ (FAZ)
Ganz alleine, aber zusammen mit seinem Kontrabass – das ist das neue Solo-Programm des Münchner Star-Bassisten Henning Sieverts. Mal geht es hier äußerst zart zu, mal auch zupackend groovig – gezupft, gestrichen, gestreichelt und geklopft -, alles scheint möglich in dieser „One-Bass-Show“.
Das Album „Bassolo“ entstand in der beeindruckenden Akustik der Münchner Auferstehungskirche. Alle Stücke der Aufnahme sind in einem Notenheft „Henning Sieverts: Bassolo“ zusammengefasst, in je zwei Versionen: gezupft und gestrichen, mit und ohne Impro-Teilen.
Henning Sieverts ist weltweit gefragt als Bassist, Cellist und Komponist. Seine Diskographie umfasst über 150 CDs. Konzerte und Tourneen führten Sieverts auf alle fünf Kontinente. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, wie den „Echo Jazz“, den Neuen Deutschen Jazzpreis (sogar 2x!), den ersten Preis beim Jazz-Wettbewerb der „International Society of Bassists“ und den Staatlichen Förderpreis des Freistaats Bayern.
Henning Sieverts gibt regelmäßig Kompositions- und Instrumental-Workshops in Bass und Cello, u.a. an den Musikhochschulen von Zürich, Luzern, Bern und Nürnberg. Er ist Dozent für Jazz-Bass an der Hochschule für Musik und Theater in München.
Darüber hinaus arbeitet Sieverts als Jazz-Moderator beim Bayerischen Rundfunk.
Vorwort des Notenhefts:
Hören ohne Ohren (Meister Eckhart)
Wenn ich meinen Bass in die Hand nehme, spiele ich gerne erst einmal frei, ohne Ziel, öffne mein Herz und meine Ohren für das, was kommt.
Oft erscheint dann eine Idee: ein kleines Motiv, eine Basslinie, ein Rhythmus – lauter Keimzellen, die dann zu neuen Stücken heranwachsen, mal minutenschnell, mal in wochenlanger Detailarbeit.
Diese Musik habe ich in der Auferstehungskirche in München aufgenommen. Der Klang des Kontrabasses ist klar und weit zugleich. Es wird gezupft, gestrichen und gesungen.
Ein Großteil der Musik wurde Ton für Ton auf Notenpapier festgehalten, aber es gibt auch komplett frei improvisierte Passagen.
Alles wurde in Echtzeit und ohne Overdubs gespielt.
Das Programm besteht aus elf eigenen Werken, fünf Arrangements von Jazzklassikern und zwei kurzen freien Improvisationen.
Die meisten Stücke wurden durchgehend pizzicato aufgenommen. Man kann sie aber genauso gut arco spielen. Ich habe daher jeweils zwei Versionen aufgeschrieben.
Die spieltechnischen Hinweise (Fingersätze, Lagen, Artikulation) sind Vorschläge und natürlich auch anders zu realisieren.
Fast alle Stücke folgen einer konkreten Idee:
- Aix: Meditation mit dem Intervall der Quinte
- All in One: Das ganze Stück in einer Lage gespielt, quer über die Saiten
- Solar: Freundliche Modulation in drei Tonarten
- Le Carré: Lyrische Arpeggios mit absteigenden Quinten
- Saint James Infirmary: Kleine Suite mit Bogen, Flageoletts und Gesang!
- Be Open: Pentonische Meditation mit dem Ton „H“ und den vier Tönen der leeren Saiten E-A-D-G
- Just Friendly I: Improvisation und neue Melodie über die Harmonien des Jazzstandards „Just Friends“
- Miniatur I: Kurzes Seitenrasseln
- Racing Thirds: Komposition mit Terzen (und mit dem Komplementärintervall der Sexte)
- Looking Up: Groove Meditation in A
- Line of the Day: Erweiterung des melodischen Raums nach oben und unten.
- Zwölfbach: Basiert auf Zwölftonreihe aus dreimal BACH: Der originalen B-A-C-H-Reihe und zwei Modulationen: D-Cis-E-Es und Ges-F-A-As
- Open Hands: gewidmet der Heiltradition der „Open Hands“
- Miniatur II: Kurzes Pizzicato Klangbild
- Kraftruhe: Bogen Meditation zwischen Greifen und Flageolett
- Just Friendly II: Eine weitere Improvisation über „Just Friends“
- Thirty Six: Basiert auf den Komplementärintervallen Terz und Sext
- Alone Together: Der Bass und ich!
GLM / Edition Collage EC 617-2 / LC08975 / 4014063161727 / Vertrieb: Edel
CD, 180g Vinyl, Download & Stream
VÖ: 9.2.2024
Live
17.01.2024: München (Bayerischer Hof)
01.02.2024: Frankfurt (Ono 2)
03.02.2024: Eberfing (Altes Milchwerk)
22.02.2024: München (Auferstehungskirche)
29.03.2024: München (Schwere Reiter)
20.10.2024: Trostberg (Altes Kino)