Julia Hülsmann Quartet Tour Promotion 2025

Magische Welten: Die Musik des Julia Hülsmann Quartet wirkt wie ein Geschmacksverbesserer, unprätentiös, unter dem Radar, unter der Oberfläche

Das Julia Hülsmann Quartet kommt LIVE mit einem neuen Album im Gepäck

21.02.25 Saarbrücken, Kettenfabrik
22.02.25 Oberhausen, Ebertbad
01.03.25 Minden, Jazzclub
06.03.25 Frankfurt(M), Ella & Louis
07.03.25 Mannheim, Ella & Louis
08.03.25 München, Jazzclub Unterfahrt
12.03.25 Berlin, Philharmonie
16.03.25 Kiel, Kulturforum
03.05.25 Halle, Women in Jazz Festival
12.05.25 Basel (CH) Offbeat Jazzfestival
14.05.25 Frauenfeld (CH), Eisenwerk
06.09.25 Festival Dolomites (IT)
27.09.25 Neuburg, Birdland
10.10.25 Husum, Jazzclub Englischer Bahnhof
08.11.25 Lindau, Jazzclub
21.11.25 Frankfurt(M), Club Voltaire

 

JULIA HÜLSMANN, Piano

ULI KEMPENDORFF, Tenor Saxophone

MARC MUELLBAUER, Double Bass

HEINRICH KÖBBERLING, Drums

Die umtriebige Berliner Pianistin und Komponistin ist aus der deutschen Jazzszene nicht mehr wegzudenken. Seit nahezu 30 Jahren spielt sie mit dem preisgekrönten Julia Hülsmann Trio ihre oft auf lyrischen Werken basierenden Kompositionen. Gern lädt sie sich dazu auch internationale Gäste ein. Ihr Album Scattering Poems (2003, ACT Music) mit der norwegischen Sängerin Rebekka Bakken hielt sich mehrere Wochen in den deutschen Jazz-Top-Ten und erhielt den German Jazz Award in Gold. Ihr Trio hat die Musikerin zwischenzeitlich zum Julia Hülsman Quartet erweitert. Gleich dessen Debütalbum Not Far from Here (2019, ECM Records) wurde 2021 mit dem Deutschen Jazzpreis honoriert. Auf ECM erschien auch ihre letzte Quartettveröffentlichung The Next Door, dem stereoplay im Oktober 2022 „eine Welt der musikalischen Intimität“ attestierte, während Fono Forum im November desselben Jahres befand: „​wunderschön und fast nicht von dieser Welt“.

Für ihre neue, abermals auf ECM erscheinende Veröffentlichung Under The Surface hat sich Julia Hülsmann neben ihrem mittlerweile angestammten Quartett einen besonderen Gast ins Studio geholt: die norwegische Trompeterin und Ziegenhornspielerin Hildegund Øiseth, welche uns jüngst mit ihrem eigenen Garden On The Roof ein aufregendes Exemplar in die Plattensammlung gestellt hat. Hülsmanns Quartett mit Uli Kempendorff am Tenorsaxophon, Marc Muellbauer am Bass und Heinrich Köbberling an den Drums wird hier auf fünf der zehn neuen Stücke experimentierfreudig von Øiseth sekundiert – was dem ohnehin schillernden Viererklang eine farbenfrohe fünfte Dimension selbst dort verleiht, wo das Quartett allein spielt.

In dessen nachgerade magische Welten zieht einen gleich die eröffnende Hülsmann-Komposition „They Stumble, They Walk“ ganz tief hinein: Nicht nur erhebt sich hier Berückendes über dezent nervösem Grund – stets ist auch der Wille zu im Albumtitel anklingendem Tiefergehenden zu spüren, bis sich das beständig anschwellende Ganze in einen Strom ergießt, der erst im heiseren Saxophonton Kempendorffs verrinnt.  Das zaubergeräuschverbreitende Intro vom „May Song“ dagegen mündet im schmeichelnden Slow Jam, der an längst vergangene Zeiten erinnert, elegant, aber nicht ohne eine gewisse Tragik, wie eine Romanze, von der man ob ihrer Unwirklichkeit (oder Kürze) nicht ganz sicher sein kann, ob man sie nicht nur geträumt hat.

In traumverhangenen Atmosphären verfangen sich auch die leichten Dissonanzenreibungen der Muellbauer’schen „Second Thoughts“ – und auch die beide Bläser reiben sich in den Unisono-Passagen von „Bubbles“ genug, aber nicht zu schwer. Die Schönheit des sanft Dissonanten wird hier konterkariert, um nicht zu sagen: ab- und aufgefangen von Hülsmanns vollem Spiel, das wie eine weite Umarmung wirkt, in die sich die Mitspieler vertrauensvoll hineinfallen lassen können. Derart gut behütet hat entfaltet der große – und auf dieser Platte einmalige – Auftritt des Ziegenhorns seine erhebende Sogwirkung, die auf Anhieb einen anderen Kosmos beamt.

Für den Reality-Check sorgt das swingende „Nevergreen“, das bei der Physis packt und zum Mitgrooven animiert, während das balladeske, ja: elegische, doch nie pathetische „The Earth Below“ selbst in seinen minimalistischsten Stellen prächtig blüht. Øiseths rauchiger Trompetenton, der auf Anhieb glücklich macht, wird hier von der herzöffnenden Melodie noch verstärkt. Zu viel Harmonie? Das zupackende „Anti Fragile“ hilft mit pointiertem Rhythmus und Melodiephrasen an der Grenze zum Hardbop! „Trick“ dagegen nimmt nicht nur an Tempo zu – sondern vor allem an Suspense. Szenen wilder Verfolgungsjagden entstehen vor dem inneren Auge, entlehnt aus einem Film Noir mit eleganten Ganoven aus den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts, welche sich im Ballroom ebenso lässig zum Gangsters Groove bewegen wie sie ihre Schusswaffen ziehen – und trotz aller Dringlichkeit, die ihre Situation gerade gebietet, lässig und voller Style mit Three Piece Suit, Two Tones und Borsalino durch die Schauplätze schlendern.

Bei „Milkweed Monarch“ haben wir es dann wieder mit einer dieser magischen Nummern zu tun, die einen richtiggehend einsaugen. Wie gern phantasierte man sich jetzt in die intime Live-Situation, ausgestattet mit des Jazzfans liebstem Zubehör: Dunkelheit und gutem Getränk. Und natürlich dem fiebrigen Lauschen darauf, wie der Bass schier davongaloppieren will und das Saxophon als Komplizen nimmt, obwohl sich das viel lieber Flügel wachsen lässt, um besser mit dem Freejazzigen flirten zu können, bis sich auch das Klavier von der Aufbruchsstimmung anstecken lässt.

Der Closer und gleichzeitige Namensgeber der Platte nähert sich leise tröpfelnd, um sich dann wieder an dieser wohltuenden Reibung zu berauschen, die man im Laufe der Platte als das gewisse, aber unbestimmbare Je ne sais quoi auszumachen gelernt hat. Dieser nur schwer greifbare Zauber, der einen ein winziges Stück über die eigene Komfortzone hinauskatapultiert, in die man danach nie mehr zurückkehren kann, ohne sich ein wenig zu langweilen. Es verhält sich ähnlich wie mit dem Kennenlernen von Speisen und Getränken, die ein bisschen schmackhafter sind als die gewohnten: Einmal angefixt, kann man nicht mehr zum bis dahin völlig ausreichend Erscheinenden zurück. Das Julia Hülsmann Quartet mit Hildegund Øiseth wirkt in diesem Sinne wie ein Geschmacksverbesserer, und das völlig unprätentiös, unter dem Radar, eben: unter der Oberfläche.

Neues Album:

Julia Hülsmann Quartet w/ Hildegund Øiseth | Under The Surface (ECM)

Live

Julia Hülsmann Quartet LIVE (Stand 6.1.2025)

21.02.25 Saarbrücken, Kettenfabrik
22.02.25 Oberhausen, Ebertbad
01.03.25 Minden, Jazzclub
06.03.25 Frankfurt(M), Ella & Louis
07.03.25 Mannheim, Ella & Louis
08.03.25 München, Jazzclub Unterfahrt
12.03.25 Berlin, Philharmonie
16.03.25 Kiel, Kulturforum
03.05.25 Halle, Women in Jazz Festival
12.05.25 Basel (CH) Offbeat Jazzfestival
14.05.25 Frauenfeld (CH), Eisenwerk
06.09.25 Festival Dolomites (IT)
27.09.25 Neuburg, Birdland
10.10.25 Husum, Jazzclub Englischer Bahnhof
08.11.25 Lindau, Jazzclub
21.11.25 Frankfurt(M), Club Voltaire

JULIA HÜLSMANN, Piano
ULI KEMPENDORFF, Tenor Saxophone
MARC MUELLBAUER, Double Bass
HEINRICH KÖBBERLING, Drums

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