Cécile Verny Quartet - Of Moons And Dreams
Cécile Verny Quartet - Of Moons And Dreams
Jazzhaus Records JHR 171 / 4260075861715 / Vertrieb: In-akustik / The Orchard
Veröffentlichung: 17. Mai 2019
live
19.05. DE - Freiburg, Jazzhaus
20.05. DE - Freiburg, Jazzhaus
09.06. DE - Borkum, Kulturinsel
11.10. DE - Stuttgart, Bix
18.10. DE - Düsseldorf, Schmiede
19-10. DE - Dortmund, Domicil
22.12. DE - Freiburg, Jazzhaus
10.01. DE - Neuburg a.d.Donau, Birdland
11.01. DE - Neuburg a.d.Donau, Birdland
„Das nächste Stück haben wir noch nie live gespielt“, sagte Cécile Verny beim Konzert Ende des letzten Jahres. „Es wird auf unserem neuen Album sein.“ Was dann folgte, war „Talkin‘ “, ein Song song mit unwiderstehlichem Groove und einer dieser Melodien, die man nachher nicht mehr aus dem Kopf kriegt. Diese Szene wiederholte sich noch einige Male an diesem Abend. Bei „Top Shelf Life“, bei „The Dream“ und bei „This House“. Schade, dass man diese kleinen Perlen nicht mit nach Hause nehmen kann, so der allgemeine Tenor. Jetzt kann man das tun, das neue Album ist da, und wie versprochen finden sich darauf all die Stücke, die Cécile Verny und ihre Band auf der Bühne gespielt haben.
Es hört sich immer ein klein wenig anders an, wenn Jazzmusiker ‚Songs‘ spielen. Die Musik Cécile Vernys und ihrer Band hat nichts Oberflächliches, ist nichts, was man nach einmaligem Hören sofort wieder vergessen würde. Stücke wie „Kissing The Moon“, „My Steps Their Beat” oder “The Power To Be” berühren einfach, setzen sie sich fest. Zum einen wegen des Sounds. Jede Nuance ist akribisch gesetzt, jeder einzelne Ton aus dem Keyboard wohl überlegt, jeder Beckenschlag genau eingefügt. In diesen Songs gibt es auch Platz für Bernd Heitzlers Kontrabass-Solos, in diesen Songs darf Andreas Erchinger auf dem Klavier Pirouetten drehen, darf Lars Bender am Schlagzeug swingen und gleichzeitig knackigen Funk in die Felle hämmern.
Die entspannte Nonchalance, die die 17 Kompositionen der Bandmitglieder umgibt, die souveräne Coolness der Combo, das klanggewordene Understatement – das macht den Unterschied aus. So gut kann Pop sein, wenn er von Jazzmusikern gespielt wird. Erstaunlich ist auch, dass die Band die Intensität und die knisternde Spannung ihrer Konzertauftritte anscheinend völlig problemlos auf die vergleichsweise nüchterne Atmosphäre des Aufnahmestudios übertragen konnte.
Ein ganz eigenes Kapitel sind die Texte. Zuerst einmal nimmt man sie wahr, weil Cécile Verny sie singt. Die Stimme dieser großartigen Sängerin, die so souverän die Schnittstelle zwischen Jazz, Pop, Rhythm’n‘Blues und Soul markiert, muss man ganz einfach gehört haben. Mit „I Heard An Angel Singing“ und „The Garden Of Love“ gibt es auch diesmal wieder, wie bei ihr schon üblich, Vertonungen von Gedichten des englischen Lyrikers William Blake, dazu kommen „There’s No Way Back“ mit einem Text der schwedischen Dichterin Åsa Ericsdotter und „Mon Avenir S’est Envolé“, das auf Bachs Goldberg Variation Nr. 15 beruht. Wenn man den Text bewusst wahrnimmt, wird man schnell feststellen, wie subtil die Musik auf ihn abgestimmt ist. „Krakatoa Moon“, „Kissing The Moon“ oder „New Moon“ sind – nicht nur wegen des bereits durch den Albumtitel angekündigten Hauptthemas „Mond“ – Paradebeispiele dafür, dass ein Song erst dann rund und schlüssig ist, wenn beide Einzelaspekte sich in ihm zu einem großen Ganzen vereinen.
Das „Cécile Verny Quartet“ existiert seit mittlerweile drei Jahrzehnten. Arbeitet man über einen so langen Zeitraum in einer festen Band zusammen, kennt man sich in- und auswändig. Jedoch wäre es ein Wunder, wenn nicht jedes Bandmitglied sich dennoch persönlich weiterentwickeln und für sich selbst Neues entdecken würde. Diesbezüglich herrscht innerhalb der Band schon immer Konsens. An Traditionen, sofern sie nützlich sind, durchaus festhalten, aber ohne Berührungsängste auch neue Bereiche erkunden. Sich seinen persönlichen Stil bewahren, aber sich auch als Musiker, Komponist und Arrangeur weiterentwickeln. Und schließlich, was nach all den Jahren aber vermutlich bereits zur Gewohnheit geworden ist: das eigene Talent in den Dienst der gemeinsamen Sache stellen.
Of Moons And Dreams ist ein Album mit großartigen Songs, mit auch nicht nur einem einzigen Titel, den man als Füllmaterial bezeichnen würde, auf dem Balladen und straighte Groovenummern gleichermaßen funktionieren.
Cécile Verny Quartet - „Of Moons And Dreams” - Trackliste
produced by Bernd Heitzler
1 I HEARD AN ANGEL SINGING Lyrics: William Blake / Music: Andreas Erchinger
2 KRAKATOA MOON Lyrics: Liane Strauss / Music: Cécile Verny Quartet
3 THE GARDEN OF LOVE Lyrics: William Blake / Music: Andreas Erchinger
4 BIRDS IN YOUR HEART / HEAR I CALL Lyrics: Cécile Verny / Music: Cécile Verny / Bernd Heitzler
5 THERE‘S NO WAY BACK Lyrics: Åsa Ericsdotter / Music: Lars Binder
6 MON AVENIR S‘EST ENVOLÉ Lyrics: Catherine Savignet / Music: Andreas Erchinger
7 THIS HOUSE Lyrics: Tracey Webb-Kolbinger / Music: Andreas Erchinger
8 TOP SHELF LIFE Lyrics: Lindsey Blount / Bernd Heitzler / Music: Bernd Heitzler
9 THE DREAM Lyrics: Lindsey Blount / Bernd Heitzler / Music: Cécile Verny / Bernd Heitzler
10 THE SAME DREAM Lyrics: Liane Strauss / Music: Andreas Erchinger
11 KISSING THE MOON Lyrics: Liane Strauss / Music: Andreas Erchinger
12 WITCH Lyrics: Stefan Pawellek / Music: Lars Binder
13 TALKIN‘ Lyrics: Lindsey Blount / Bernd Heitzler / Music: Cécile Verny / Bernd Heitzler
14 NEW MOON Lyrics: Liane Strauss / Music: Andreas Erchinger
15 THE POWER TO BE Lyrics: Cécile Verny / Music: Cécile Verny Quartet
16 MY STEPS THEIR BEAT Lyrics: Eva Becker / Music: Andreas Erchinger
17 JE FERME LES YEUX Lyrics & Arrangement: Cécile Verny / Music: Andreas Erchinger