Heinrich von Kalnein & Meretrio - Passagem

Heinrich von Kalnein & Meretrio - PASSAGEM

LC 27958    NATANGO MUSIC NAT 47618-1 / 47618-2 (CD / LP / Download)

 

Vertrieb D/A/CH: Galileo-mc    EAN CD:  4250095882913  // EAN LP:  4250095883095

 

Veröffentlichung: 06. Mai 2019

 

Heinrich von Kalnein – Tenor Saxophone, Flute, Alto Flute

Emiliano Sampaio - Guitar

Gustavo Boni – E-Bass

Luis André de Oliveira – Drums

 

Heinrich von Kalnein & Meretrio

23.05.2019                  (A)Graz, Stockwerk

24.05.2019                  (A)Wien, ZWE

25.05.2019                  (A)St. Ulrich im Greith, Greithaus

Meretrio

26.05.2019                  (A)Graz,Tag der Offenen Tür vom Land Steiermark

26.05.2019                  (A)Graz, Thomawirt

05.06.2019                  Dresden, Blue Note

06.06.2019                  Hannover,Jazz Club

07.06.2019                  Bremen, Sendesaal

13.06.2019                  München, Interim (Laim)

15.06.2019                  (A)Graz, Caperi

Heinrich von Kalnein & Meretrio

16.06.2019                  (A)Schwaz, Eremitage  (Tirol)

Meretrio

18.06.2019                  Köln, Loft (TBC)

19.06.2019                  Erftstadt, Geske Kulturhaus

21.06.2019                  Rosenheim, Bistro Grammophon

22.06.2019                  Frankfurt/M., Jazz Keller

Heinrich von Kalnein & Meretrio

29.06.2019                  (A)Feldkirchen, Kunstverein

Meretrio

02.07.2019                (A)Graz, Wist

Heinrich von Kalnein & Meretrio

31.07.2019                  (A)Graz, Generalihof Open-Air

 

 

Nach 16 Jahren Arbeit mit der JBBG – Jazz Bigband Graz geht Saxofonist / Flötist Heinrich von Kalnein neue Wege. Zusammen mit dem brasilianischen Meretrio um Gitarrist Emiliano Sampaio entwickelte er einen luftigen und zeitlosen Sound, in dem sich sich Jazz, brasilianische Melancholie, Einflüsse aus klassischer Musik und 1990er Rock zu einer einzigartigen Melange vereinigen. Dabei setzt Kalnein wieder einmal vornehmlich auf sein angestammtes Instrument Flöte, die er ausdrucksstark und profund einsetzt. Mit Passagem legt der deutsche Saxofon- und Flötenvirtuose zusammen mit den drei jungen brasilianischen Shooting Stars ein genre- und generationenübergreifendes Werk vor.

 

Heinrich von Kalnein (HvK) und Emiliano Sampaio (E.S.) im Gespräch mit John Heitzmann (J.H.):

JH: Heinrich, wie kam es zur Zusammenarbeit mit Emiliano und dem Meretrio?

HvK: Vor einigen Jahren kamen Emiliano, Gustavo und Luis nach Graz, um am Jazzinstitut der hiesigen Kunstuni KUG ihre musikalischen Studien fortzusetzen. Schnell fielen mir die drei durch ihre Neugierde, Spielfreude und instrumentale Virtuosität auf. 2014 lud mich Emiliano, der zu der Zeit ja Jazzkomposition bei Ed Partyka und Michael Abene studierte, ein, um bei CD Aufnahmen seiner damals neugegründeten Mega Mereneu Project Bigband mitzuspielen. Dabei war ich zuallererst angetan von seiner musikalischen Erfahrung und Expertise. 2016 luden mich die drei dann als Gast zu Aufnahmen ihrer Trio CD „Obvió“ (Sessionworks) ein, die dann auch gleich vom amerikanischen Downbeat Magazin vier Sterne bekam. (lacht) Ich erinnere mich, daß wir danach anfingen darüber nachzudenken, ob wir nicht ein gemeinsames Projekt starten. Im Herbst 2017 begannen wir dann mit den ersten Proben.

JH: Emiliano, was hat es mit dem Namen des 2007 gegründeten Meretrio auf sich? Wer sind die anderen beiden und was zeichnet sie aus?

E.S.: Ich denke wie bei allen Gruppen, die lange zusammenarbeiten gibt es so eine Kombination von Temperamenten, die gut zusammen funktionieren. Ich war damals neunzehn und suchte in meiner Heimatstadt São Paulo (Brasilien) Leute, die mit mir im Trio spielen wollten. Der erste war Gustavo; wir spielten ein paar Mal im Duo und es war super. Mit Luis hatte ich vorher schon öfter gespielt und er kam dann dazu. Jeder nahm Stücke mit, die wir dann erarbeiteten. Und man muss sagen, wir waren sehr schlecht! (lacht) Jung, ohne Erfahrung, nirgendwo gespielt, jeder allein war schlecht und als Gruppe (war es) noch schlimmer. Wenn ich heute uns drei analysiere, dann denke ich, daß Boni immer der Mittelpunkt ist. Nicht nur weil er der Bassist ist, sondern auch von seiner ausgleichenden Persönlichkeit her. Was mir auch gefällt ist, dass er einen sehr starken Pop/Rock-Einfluss hat, was man z.B. bei seinem Stück Hyperhype hören kann. Das ist statisch, harmonisch, stark, aggressiv und sehr urban. Für mich ist es mit diesem ostinaten Bassmotiv ein typisches Bassistenstück. Aber es ist meiner Meinung nach genauso auch der Sound der Generation der 1980er Jahre.

Luis ist sehr clever und hat immer viel Input gegeben, für alle CDs. Dabei ist er überaus kritisch, während Boni und ich immer sehr schnell zufrieden sind. Luis sagt dann immer nein, das sei noch nicht gut genug. Und es ist gut, jemanden so Pessimistischen in der Band zu haben. (lacht)

JH: Heinrich, Deine Flöten sind auf Passagem außergewöhnlich präsent. Warum?

HvK: Die Flöte ist das Instrument, mit dem ich zu spielen begann und in vielen Bands, vor allem in der JBBG – Jazz Bigband Graz hatte sie solistisch keinen Platz. Bei dieser Band jedoch war mir sehr schnell klar, daß es aufgrund unserer Instrumentation hier anders gelagert ist und ich nutzte die Chance. Mit der Flöte kommt eine beinahe impressionistische Farbe hinein, was man z.B. sehr schön in Gustavo Bonis Titelstück „Passagem“ hören kann. Auch die Altflöte, die dynamisch sehr begrenzt ist, kommt toll zur Geltung, etwa in meinem „Gruß nach Leipzig“, einer musikalischen Verbeugung vor Altmeister J. S. Bach, dessen Toccata in d-moll ich in der Melodie paraphrasiere. Darüber hinaus nutze ich mit einem Harmonizer und Octaver zwei Effekte, die vor allem Hubert Laws und Jeremy Steig, zwei meiner wichtigen musikalischen Einflüsse auf der Flöte, sehr gerne verwendeten.

JH: Als einziges Cover spielt Ihr ein spätes, sehr schönes Stück von Jobim. Wie kommt’s?

E.S.: Das war eine Idee von Heinrich und ich glaube, daß wir drei nie auf die Idee gekommen wären. Es gibt eine Version mit der großartigen, leider viel zu früh verstorbenen (brasilianischen Sängerin) Elis Regina, die ich Heinrich schickte.

HvK: Wir waren gerade auf Tour und hatten den Studiotermin vor uns. Als ich ihre Version hörte kamen mir fast die Tränen und ich dachte, daß wir das aufnehmen müssen – auch als Referenz und Klammer für eine Musik und Melancholie, die uns vielleicht alle vier verbindet. Die Komposition ist ungewöhnlich mit ihrer chromatischen Melodie und wir haben uns dann sehr schnell entschieden einzig dieses Thema zu interpretieren. Da gibt’s musikalisch gar nichts hinzuzufügen.

 

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