HIROMI - Spark
HIROMI – Spark
Telarc 38247-02 / EAN 888072382473 / Vertrieb: in-akustik
Veröffentlichung: 22. April 2016
LIVE:
05.07.2016 Hattingen, LWL-Industriemuseum, Gebläsehalle (Ruhrferstival)
11.11.2016 Dresden, Jazztage
21.11.2016 Köln, Philharmonie
‚Das Leben ist voll von sich ständig neu entfachender Zündfunken‘, erklärt Hiromi, die sich mit ihrem mutigen Stilmix und ihrer eigenwilligen Spielweise als Pianistin und Komponistin unverwechselbar gemacht hat.
Hiromis Trio Projekt geht mit dem Album ‘Spark’ in eine neue Runde. Dabei zeigt sich die japanische Pianistin und Komponistin mit ihren beiden bewährten Begleitern, dem amerikanischen Pionier des „Six-String Bass“ Anthony Jackson (Paul Simon, Steely Dan, Chick Corea, The O’Jays), sowie dem nicht minder umtriebigen britischen Drummer Simon Phillips (The Who, David Gilmour, Judas Priest, Toto, Jack Bruce), bestens präpariert für einen ‚spirituellen Trip‘ durch ihre Musikwelt, für die sie mit leidenschaftlicher Intensität brennt.
Alle großen menschlichen Regungen – ob zutiefst romantische Gefühle, kreativer Erfindergeist oder die Lust an stetiger Verwandlung – haben ihren Ursprung in einer simplen Initialzündung. Hiromi nährt auf ‚Spark‘ das Licht der zarten Flamme und bewahrt sie in neun ausdruckstarken Songs vor dem Verglühen. Für den Hörer bedeutet das, sich auf zu eine musikalischen Liebesaffäre mit der japanischen Künstlerin einzulassen.
Der ungemein erregende Sound wird getragen von der in der in Jahren gewachsen Interaktion des Trios, die 2011 mit dem Debütalbum ‚Voice‘ begann. Der kreative Reichtum mit dem es die Japanerin vermag, ihre innere Stimme nach außen zu kehren, mündete 2013 in das dynamisch klingende ‚Move‘, dem sich 2014 das Live-Album ‚Alive‘ anschloss, Eindrucksvoll demonstrierte der Longplayer, dass auch ihre Bühnen-Performance schlicht extravagant ist.
„Down Beat” schreibt über ihr neues Album: “Dank der überschwänglich anmutenden Virtuosität der Pianistin, begleitet von Jacksons kräftig angerührten Basslinie und Phillips treibenden und effektvollem Drumming, erweist sich das Trio als eines der beachtenswertesten Trios unserer Zeit, und das über Genre-Grenzen hinweg.“ Und Hiromi befindet: „Mit diesem Trio zu spielen, ist ein nicht enden wollendes Abenteuer für mich. Wir gehen nie auf Nummer sicher, sondern zeigen uns offen für neue Experimente. Dabei spielen wir stets so, als wäre es unsere erste und zugleich letzte Show. Wir spüren die Leidenschaft und die Liebe zur Musik, die wir immer wieder aufs Neue entfachen.“
Eröffnet wird das Album-Set mit einem feinfühligen, zarten Piano-Solo, das für Hiromi gleichbedeutend ist mit dem erwartungsvollen Blick auf die erste Seite eines geöffneten Buches. „Es ist der Moment, in dem man sich in die Geschichte einbringt“, so Hiromi. Einem allmählichen Erwachen gleich entfaltet sich der Titel-Track mit einem beschwingten Groove, der Momente beseelte Inspiration wiederspiegelt, die sich auf ‚Spark‘ zuhauf finden und das ganze Album in vibrierende Spannung versetzen.
„In A Trance” entfaltet mit seinen feurig fließenden Klängen eine hypnotisierende Wirkung auf den Hörer. Mit akzentuierten Latin-Rhythmen erklimmt das Trio neue Höhen in Sachen aufkeimender Leidenschaft und Eleganz, die sich in pulsierenden und atemberaubenden Solos von Hiromi und Phillips manifestieren. Gesteigert wird das hochfokussierte Spiel noch durch das wundersame „Take Me Away“. Hiromi: „Wenn ich spiele, ist es mein Ziel in Gefilde vorzudringen, die ich zuvor noch nicht erkundet habe. Neue Erfahrungen zu sammeln bedeuten auch immer das Eingehen neuer Risiken, die einen durchaus auch Furcht einflößen können. Aber letztlich kann sich alles in eine Richtung entwickeln, die den eigenen Horizont erweitern, und das ist jedes Risiko wert.“
Hiromis Zielort in diesem Fall ist „Wonderland“, ein Song, der das Trio über den Rand ihrer Vorstellungskraft hinausführt und zugleich ihre Neugier und Abenteuerlust steigert. Getragen vom distinktiven Sound von Phillips Röhrentrommeln, strömt die eingängige Melodie in ein Meer aus afro-karibischen Rhythmen, bevor Hiromi mit Rock-und Soul-Anklängen in neue Gefilde vorstößt. „Wenn du dich in ein Wunderland begibst“, so Hiromi, „kannst ganz deinen eigenen Gedanken nachhängen, dabei die Zeit vergessen und gleichzeitig Herrscher der Zeit werden.“ Der Song „Indulgence“ trägt dieser Vorstellung Rechnung, gleicht er doch dank Anthony Jacksons elastischer Spielkunst einem wunderschönen Spaziergang, bei dem man immer wieder gerne vom vorgegebenen Weg abschweift.
Ins Jetzt zurück kehrt das Trio mit „Dilemma“, ein Track der für Hiromi der Gegenentwurf für das Sich gehenlassen ist. „Du hältst inne und denkst, gehe ich einen Schritt weiter oder gehe ich zurück?”, so Hiromo. „Dieser Song ist so eindringlich, daß er die Sinne förmlich durcheinanderbringt.“ Angetrieben von einem konstanten 11/8 Tempo bringt er die Gefühle - in Wallung, die sich dank Hiromis düster anmutendes und zugleich aufwühlendes Piano-Solo noch verstärken.
Leichtfüßig, groovy und funky, kommt „ What Will Be, Will Be” daher. Doris Days familiären Rat sich dem Leben mit Gelassenheit zu stellen, spiegelt das Trio auch in dem eleganten, introspektiven „Wake Up and Dream“ wider. Einer Aufforderung der Hiromi nur zu gerne Folge leistet. Mit dem durch rhythmischen Klatschen angefachten Beat des optimistisch stimmende „All’s Well“ endet schließlich Hiromis neue Exkursion in ihre Musikwelt.
„Das Leben ist voll von sich ständig neu entfachender Zündfunken“, erklärt Hiromi, die sich mit ihrem mutigen Stilmix und ihrer eigenwilligen Spielweise als Pianistin und Komponistin unverwechselbar gemacht hat. Ihre bisher zehn Alben legen darüber eindrucksvoll Zeugnis ab. „Es kann vieles sein, was deine Leidenschaft entfacht. Doch wenn es dich einmal richtig erwischt hat, kannst du nicht mehr loslassen.“