Monika Roscher Bigband - Of Monsters And Birds

Monika Roscher Bigband - Of Monsters And Birds

 enja / Vertrieb: Soulfood                           Veröffentlichung: 15. April 2016

 Video 'Illusion'

live Sommer 2016

21.Juli Augsburg, Jazzclub

22.Juli München, Milla

23.Juli Albstadt, Thalia Theater

 

Das Münchner Artrockpopelektrokollektiv in Gestalt der Monika Roscher Bigband ist zurück! Sie wagen sich noch tiefer auf unerforschtes musikalisches Terrain: Und mittendrin das wild pochende Herz einer Band, die immer weiter an ihrem ganz eigenen musikalischen Kosmos bastelt.

 Die Echo Jazz Gewinnerin meldet sich nach dem gefeierten „Failure In Wonderland“ (ENJA) mit einem neuen Bigband Album zurück! Unter dem Einfluss der erbarmungslosen Sonne Süddeutschlands wurden die neun Stücke auf „Of Monsters and Birds“ im Sommer 2015 in den legendären Bauer Studios aufgenommen. Komponistin, Gitarristin, Sängerin und Bandleaderin Monika Roscher und ihre 17 Mitmusiker wagen sich dabei noch weiter auf unerforschtes musikalisches Terrain, wo bläserne Vogelgesänge sich in hypnotisches Trommeldelirium entladen („Full Moon Theatre“), New Orleans’scher Bombast und Blastbeats beste Freunde werden („Terror Tango“) und hauchzarte Gesangselegien und orchestrales Pathos sich gegenseitig in den Wahnsinn schaukeln („Illusion“).

Schon auf dem Vorgängeralbum befeuerten musikalischer Entdeckergeist und Experimentierfreude das wild pochende Herz der Monika Roscher Bigband. Auf „Of Monsters and Birds“ steckt die Band an diesen Fronten kein bisschen zurück, aber hinzu kommt das Selbstbewusstsein und blinde Verständnis einer auf zahlreichen Konzerten erprobten Liveband, sowie die kaum zu überhörende neue Lust am Groove: musikalische Entdeckungsreisen zwischen Jazz, Rock und Polyrhythmen waren noch nie so tanzbar!

Für die Gestaltung der CD ist die Fürther Künstlerin Sascha Banck zuständig, die für jedes einzelne Stück auf „Of Monsters and Birds“ ein kleines Kunstwerk erschaffen hat, das dem Album ein unverwechselbares Erscheinungsbild gibt.

Monika Roscher über das Album

Am Anfang dieser aufregenden, langen Reise, an deren Ende das Album steht, das Sie jetzt in den Händen halten, war da dieser kleine Vogel vor meinem Fenster. Mit seinem Gesang nistete er sich fest in meinem Gehörgang ein – ein fremdartiger, emsiger, ja irgendwie ziemlich durchgeknallter Gesang. Ohne Zweifel klang es so, als hätte er etwas Wichtiges zu sagen. Vielleicht sprach er eine sonderbare, uralte Vogelsprache, die schon lange nicht mehr gezwitschert wurde? Oder war der Vogel Opfer der allgegenwärtigen Dauerbeschallung geworden, weshalb er nun so seltsam piepste, surrte, klingelte? Eines der ersten Stücke für dieses Album, „Full Moon Theatre“, entstand bei dem Versuch, die Stimme dieses irren Vogels musikalisch festzuhalten. Und jetzt in der Rückbetrachtung wird deutlich, wie stark sie durch das gesamte Album hindurch zu vernehmen ist.
Wenn ich meine Band diese Stücke spielen höre, erinnert mich ihr Klang an die bunten, zwitschernden Gesellen, die ein musikalisches Gespräch führen, jeder Einzelne mit seiner eigenen unverkennbaren Stimme. Oft sind es rätselhafte, archaisch anmutende Klänge aus der Vergangenheit, dann wieder sind es die aufgeregten, rastlosen, aber auch elegischen und traumwandlerischen Stimmen unserer heutigen Zeit. Am Ende ist Kommunikation der Schlüssel zu allem, und wir alle sind die Vögel, die in den großen gemeinsamen Gesang der Gegenwart mit einstimmen.

Eine zweite wichtige, aber eher unheimliche Begegnung der ornithologischen Art, hatte ich etwas später im Vorhof meiner Wohnung. Da saß eines morgens wie angewurzelt ein Greifvogel auf der Mülltonne und starrte mich an. Er machte keine Anstalten davonzufliegen – ganz als ob ihn irgendetwas an seinem natürlichen Fluchtinstinkt hinderte (wir lieferten uns daraufhin einen ziemlich spannenden ‚starring-contest‘, den ich aber letztlich verlor, weil ich zu einem Termin weiter musste). Das Bild dieses fremden, majestätischen Vogels mit dem magischen Blick, der in vollkommen ungewohnter Umgebung ausharrte, trug ich einige Zeit mit mir herum. Es erinnerte mich an all jene Kräfte, die uns manchmal vergessen lassen, woher wir kommen, wer wir sind und wohin wir noch wollen. Kräfte, die uns zu lähmen drohen und uns unserer Energie berauben. Das sind die Monster, die ihren Spuk in Stücken wie „New Ghosts of the Century“ oder „Illusion“ treiben.