Robin McKelle - Heart Of Memphis
Robin McKelle - Heart of Memphis
OKeh/SonyMusic EAN 88843021182 Veröffentlichung: 28.Februar 2014
Live
28/03/14 Altdorf, Tonart Festival
02/04/14 Wien (A), Porgy & Bess
03/04/14 München, Unterfahrt
Memphis ist eine Pilgerstätte für jeden echten Soul-, Blues- oder R&B-Fan. Robin McKelle hat die Stadt der Plattenlabel Stax und Hi Records, die Stadt von Otis Redding und Al Green ausgewählt, um hier ihr neues Album aufzunehmen. Man muss nur ein paar Minuten in Heart Of Memphis hineinhören, schon wird deutlich, warum sie diese Wahl traf. Es schon eine Weile her, seit Memphis eine der besten Epochen in der Geschichte der amerikanischen Popularmusik erlebte, doch der alte Geist ist in dieser Stadt immer noch lebendig. Zwei Jahre nach Veröffentlichung von Soul Flower hat sich Robin McKelle nun für ihr neues Album näher damit beschäftigt. »Ich wollte den Memphis-Sound bei der Aufnahme einfangen, Stücke und Arrangements schreiben, die auf diesen Sound abgestimmt sind«, erklärt Robin McKelle. Sie sicherte sich die Unterstützung von Scott Bomar, der bei vielen Aufnahmen von Isaac Hayes und Al Green am Mischpult stand, und unterstreicht damit, dass sie sich beim Sound ihres Albums an dem dieser Künstler orientiert hat.
Mit ihrer tiefen Stimme und ihrem kernigen, freimütigen, direkten und herzzerreißenden Gesang reiht sich McKelle in die Tradition dieser großen Künstler einer Stadt ein, die für den rauhen, unverfälschten Ton ihrer Musik berühmt ist. Robin McKelle ist für ihre mitreißenden Liveauftritte bekannt und wurde dabei sicher ebenso von den großen männlichen Soulstars beeinflusst wie von den Diven der 1960er-Jahre. Ihre verblüffende Interpretation von »It’s Over This Time« und die anrührende Fassung von »Forgetting You« (neben »Don’t Let Me Be Misunderstood« eine von zwei Coverversionen des Albums), zeigen, von wem sie sich hat inspirieren lassen. McKelle freute sich ganz besonders darauf, OB McClintons »Forgetting You« singen zu dürfen: »Nachdem ich eine Aufnahme des Songs mit James Carr gehört hatte, war ich hin und weg; ich war nicht sicher, ob mir Songs liegen würde, aber Scott bestärkte mich darin.« Der Titelsong Heart Of Memphis klingt wie eine nostalgisch angehauchte Country-Nummer.
Songs wie »About To Be Your Baby«, »Like A River« und »Easier That Way« lassen gleich an die Sessions bei Hi Records mit Al Green und dem Produzenten Willie Mitchell denken. »Ich mag es, dass die Trompeten so wichtig für den Sound sing«, sagt McKelle. »Sie sind schlicht und stark, ihre Parts können manchmal aber fast ebenso wichtig sein wie die Melodie.« Das wilde »Good Time« ist McKelles Hommage an die Legenden des Soul – Janis Joplin und Aretha Franklin zählen zu ihren Vorbildern, ganz besonders verehrt sie aber Tina Turner.
Robin McKelle wurde in Frankreich durch ihre beiden Swing-Alben entdeckt: Mit Introducing Robin McKelle (2006) und Modern Antique (2008) wollte McKelle ursprünglich nur mehr Live-Gigs bekommen, doch diese Demos mit Coverversionen von Swing-Standards landeten schließlich auf einem Schreibtisch in der A&R-Abteilung eines Schallplattenlabels. Es dauerte nicht lang und McKelle tourte weltweit mit großem Erfolg. Bei Mess Around (2010) widmete sie sich den von Leonard Cohen, Doc Pomus und Willie Dixon bevorzugten Themen, ein Jahr später brachte sie Soul Flower heraus.
Elf der dreizehn Titel von Heart Of Memphis stammen aus McKelles Feder. »Ich liebe es, Songs zu schreiben«, sagt sie. »Es ist wichtig, ständig weiter an neuen Sounds zu arbeiten und sich auch in unbekannte Gegenden vorzuwagen. Dazu sind Künstler eben da, sie müssen etwas riskieren.« Obwohl sie gewisse Einflüsse natürlich nicht verleugnen kann, schreibt Robin McKelle hinreißende Songs mit viel Blues und Soul, ohne dabei wie eine Kopie zu klingen – sie ist ganz sie selbst und bleibt stets ihren künstlerischen Überzeugungen treu.