Gabriel Dalvit | Albert Sanz  – RA

Nachdenklicher zauberhafter Naturalismus. Die Musik erinnert zuweilen in ihrer Eindringlichkeit an impressionistische Klangsprache und ist gleichzeitig ein Kind unserer Zeit.

Mit dem spanischen Pianisten Albert Sanz und dem schweizerischen Altsaxophonisten Gabriel Dalvit haben zwei Jazzmusiker zusammengefunden, die zusammengehören. «Als wir uns 2015 getroffen haben, war es eine musikalische Liebe auf den ersten Blick die bis heute wärt und wir haben uns dazu entschieden, unter allen Umständen immer weiter an unserer Musik zu arbeiten! Auch wenn mal grad keine Gigs oder Tourneen am Horizont zu sehen sind,»  erläutert Gabriel Dalvit.

«Das machen wir nun schon seit mehreren Jahren und es fühlt sich gut an, weil wir immer versuchen Neues zu erschaffen und gleichzeitig beide stark das Gefühl haben in unserer Musik mit den Geistern und Spirits der Musik die vor uns war und heute um uns ist, verbunden zu sein», schiebt er lächelnd dazu nach.

 

Für beide steht die Essenz der Musik im Zentrum, beide sind Meister im Vermeiden von Übertreibungen jedweder Art. Sie zählen zu einer Spezies von Jazzmusikern, die eine Art von subitler Spannung erzeugen, die einen nicht überwältigt, sondern be- und verzaubert – damit stehen sie in einer Reihe mit Bix Beiderbecke, Lester Young, Charlie Christian, Hank Jones, Wayne Shorter, Lee Konitz oder Jim Hall (um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen).

Unprätentiös, unaufgeregt, herzlich und nachdenklich kommt die Musik von Dalvit und Sanz daher. Und naturalistisch: die Substanz der Stücke wird in den Improvisationen weder verfremdet noch zerdehnt, sondern höchstens leicht abstrahiert. Im Gegensatz zum Debütalbum «Snow in Summer» stehen auf «RA» nicht mehr Fremd-, sondern Eigenkompositionen im Vordergrund. Dadurch wird die Aussage der Musik durchaus persönlicher, verliert aber gleichzeitig nichts von ihrer Zeitlosigkeit. Die Kompositionen erinnern manchmal in ihrer traumhaften Eindringlichkeit an impressionistische Klangsprache und sind gleichzeitig Kinder unserer Zeit.

«Mehrere der Stücke auf RA sind Eidechsen gewidmet. In einem heissen Sommer in Valencia, sind wir immer zwischen den Proben auf einer Terasse gesessen und haben den Eidechsen zugeschaut und dabei tiefe Dramen, wie den Tod eines Eidechsenbabys beigewohnt, aber auch die wunderschöne drachenhafte Urtümlichkeit dieser Tiere bewundert. Das hat uns zu einigen Songs  wie «Funeral of a Baby Lizard» oder «Free Lizard» inspiriert,» erklärt Dalvit und fügt hinzu

«RA, ein weiterer Titel unseres Albums ist ein Ton im Solminationssystem und gleichzeitig der Sonnengott der alten Ägypter, was wieder eine Verbindung zu den Eidechsen und den Träumen auf der heissen Steinterasse in Valencia schafft.»

Sanz und Dalvit reflektieren in ihren Stücken nicht den Zeitgeist, sondern ihren eigenen Geist. Und dieser Geist wird nicht zuletzt von einer fundierten Auseinandersetzung mit der Tradition des Jazz genährt. Das Resultat dieser Auseinandersetzung ist nicht nur Respekt, sondern die Fähigkeit, der Musik zu dienen und auf Ego-Spielereien zu verzichten. Ein starker musikalischer Zauber –Who could ask for anything more?

Der grosse spanische Musiker Jorge Rossy schrieb über die Musik des Duos Dalvit/Sanz : “In this Music you will find much more than a pleasurable and entertaining set of tunes; you will find sounds that delight inspire.”

 

Bio: Albert Sanz Pianist, Komponist:

Alber Sanz wurde 1978 in Valencia, Spanien geboren.

Sein Spanisch-südamerikanischer musikalischer Hintergrund, gemischt mit einem grossen Wissen über die afroamerikanische Jazztradition und die europäische klassische Tradition, machen ihn zu einer einzigartigen, lyrischen und erfinderischen Stimme am Klavier.

Als Komponist hat Albert die Fähigkeit, das Alte neu erscheinen zu lassen.

Als Komponist „scheint er das Unerwartete zu genießen. Seine Melodien bewegen sich immer um ein rhythmisches Energiezentrum. Seine harmonische Aktivität fordert den Improvisator heraus immer Neues zu kreieren „(All about Jazz NY)

Als Begleiter „scheint Sanz glücklich zu sein im Schatten zu bleiben, um seinen Mitmusikern die edelste Unterstützung, von der sie nur träumen können, zu liefern : «feines Comping, vollendete Interpunktion, gewundene Gegen- Melodie „(Sebastian Scotney, Londonjazznews)

Albert Sanz hat mit den Bands von Kurt Rosenwinkel, Perez Cruz, Javier Colina, Jorge Rossy, Guillermo Klein, Perico Sambeat, Jorge Pardo und Antonio Serrano, um nur einige zu nennen, getourt und aufgenommen. Er wurde in Valencia geboren, wo er nach einem einjährigen Aufenthalt in Zürich nun wieder lebt.

Bio: Gabriel Dalvit Saxophonist, Komponist:

Geboren 1977, lebt und arbeitet in Zürich, Schweiz.

Gabriel Dalvit studierte an der MHS Luzern bei Nat Su und Simon Nabatov.

Weitere Studien bei Marc Turner, Chris Cheek und Kurt Rosenwinkel in New York.

2000 Gewinner des Wettbewerbs der Stiftung „Friedel-Wald“.

Er gibt Konzerte im In- und Ausland mit Claire Fischer Simon Nabatov,

Nat Su, Albert Sanz, Mike Kanan, Sefan Rusconi, Robi Lakaosch, Chris Wiesendanger, Jorge Rossy, Yumi Ito,Yves Theiler, Silvio Cadotsch und Yutaka Shiina.

nWog 035 / LC 77779 / 0664965389190 / Vertrieb: Edel

Veröffentlichung: 13.8.2021

Fotos I Cover