Laura – Quiet Land
Dem Urteil eines Mannes, der nicht nur die Geschichte des Jazz auf wie hinter der Bühne mitgeprägt, sondern als Produzent auch Michael Jackson zum „King of Pop“ gemacht hat, sollte man vertrauen: „Diese junge Frau braucht sich um ihre Karriere nicht zu sorgen. Sie ist hervorragend, und ihr alle werdet in Zukunft noch von ihr hören“ – sagt Quincy Jones über Laura.
Was 2017, als sich die beiden bei den Stuttgarter Jazz Open kennenlernten, noch eine Prophezeihung für die damals 21-jährige Sängerin Laura Kipp war, bestätigt sich jetzt. Mit ihrem Debütalbum „Quiet Land“ unter dem Signum LAURA legt sie mit einer Kombination von Attributen ihr Debut-Album vor: Jugendliche Frische trifft auf erstaunliche Reife, Charisma auf Understatement, die Freiheit und Intellektualität des Jazz auf die unmittelbar emotionale Kraft von Pop, Soul und Chanson.
Die Sängerin schlägt den Bogen vom heimischen Schwabenland bis nach Paris, New York oder Los Angeles, von strahlenden Songwriter-Balladen bis zu taffem Vokalese-Jazz, von souligem Blues bis zu streichergesättigtem Hollywood-Sound. Und sie hat bereits die Kraft des Jazz verinnerlicht, die im Zusammenwirken von individuellem Ausdruck und gemeinsamer Kreativität liegt. So entstand in Zusammenarbeit mit ihrem Mentor und Bassisten Jens Loh sowie dem Produzenten Cornelius Claudio Kreusch ein Album jenseits des zwanghaften Experimentieren-Müssens, im besten Sinne ‚old-fashioned‘ und modern zugleich.
LAURA geht es weniger nur um Stimme und Technik, sondern vor allem, um die Kunst, Geschichten zu erzählen. Und so lässt sie auf „Quiet Land“ die Emotionen, Erlebnisse und Begegnungen ihrer bisherigen Karriere Revue passieren, die von den Anfängen in der Stuttgarter Jazzszene (mit dem perfekten Mix von Anne Czichowsky und Fola Dada als Lehrerinnen) über die Berufung in das BundesJazzorchester (BuJazzo) bis zu ihrem Studium in Paris.
Das „stille Land“ steht zunächst für die Wurzeln der Heimat, für die solide, bodenständige Basis, die wir alle brauchen. LAURA’s Hommage an ihre Herkunft vom schwäbischen Land umfasst dann aber auch die Inspiration, den Zauber der Großstadt, es geht um eine Reise auf der Suche nach dem eigenen Weg, um das Überwinden aller möglichen Hindernisse. Alles festgehalten in ihren poetischen, eigenen Texten.
Zu den wichtigsten Talenten gehört auch, die richtigen Partner zu finden. So ist „Quiet Land“ wie das Projekt insgesamt nicht zuletzt das Ergebnis der perfekten Zusammenarbeit von LAURA mit dem Bassisten und Komponisten Jens Loh, der unter anderem mit Nils Peter Molvaer, Max Mutzke oder Nils Landgren arbeitete. Was bereits beim Kennenlernen der 25-Jährigen und des 50-Jährigen beginnt. Eher zufällig wurden beide 2017 für einen Club-Auftritt mit einem Chet Baker-Programm zusammengespannt. LAURA hatte Loh bereits mit seiner Band Hippie gesehen und bewundert: „Seine wundervolle Ballade ‚I’ll be around‘ hat mich so berührt, dass ich gleich einen Text darauf geschrieben hatte. Als wir dann für den Gig zusammenkamen, traute ich mich fast nicht, zu fragen, ob ich den verwenden dürfte.“
Ohne es zu wissen, lief Laura damit offene Türen ein. „Mit Hippie spielte ich Funk-Soul-Jazz im Stile von Eddie Harris“, erzählt Loh. „Aber die Stücke, die ich dafür schrieb, wurden immer öfter Songs, von denen ich mir wünschte, dass sie jemand betexten und singen würde. Ich habe das aber nie richtig verfolgt. Umso glücklicher war ich, als LAURA mir vor unserem ersten Auftritt sagte: ‚Jens, es gibt da ein Stück von dir, würde es dir etwas ausmachen, wenn ich dazu einen Text schreiben würde.‘ Darauf hatte ich ja nur gewartet. Und als ich es dann hörte, war ich total begeistert. Das war exakt der Sound, den ich im Kopf hatte. Weil Laura richtig Jazz singen kann, aber auch so etwas Folkiges wie Rickie Lee Jones in der Stimme hat.“
So haben sich zwei gefunden, die sich gut ergänzen. Auf „Quiet Land“ ergibt das eine denkbar bunte Kollektion: Vom klassischen Swing mit Saxofon als zweiter Stimme bei „On my Way Home“ und feinem Chanson-Jazz („Jardin Du Luxembourg“ im Stil des von Laura sehr verehrten Michel Legrand und „Même si tu dors“ eher im Nouvelle- Chanson-Modus) bis zu amtlichem Bebop mit Scat-Gesang und Vokalisen („Mr. P´s Blues.“). Und von rasantem Pop („Sassy“) und schwarzem Soulpop („Little Stevie“) über psychedelischen Gitarrenfunk („Speed of Schall“) und der geheimnisvoll-dramatischen Hymne „S´goed, niet goed“ bis zur melismatischen Ballade „All we ever tried“ und dem Titelstück, einem echten „Torch Song“ voller Leidenschaft. Alles freilich geformt vom unverwechselbaren Klang und Ausdruck von LAURA’s Stimme. „Wir haben uns über die Musik kennengelernt, wie ich das noch nie mit einem Menschen erlebt habe,“ sagt LAURA über Jens Loh. „Unser ästhetisches Verständnis passt einfach perfekt zusammen,“ gibt Loh das Kompliment zurück.
Die letzten Bausteine für das Debütalbum lieferten Band, Gäste und Produzent. Für die richtigen Töne an Klavier, Keyboards und Orgel sorgt der französische Pianist William Lecomte, ein Bill Evans-Schüler, der mit Jean-Luc Ponty, Vaia Con Dios, Nigel Kennedy und vielen anderen gearbeitet hat. „Wie er einen in seinen Sound einpackt, das ist etwas ganz Besonderes,“ schwärmt LAURA von ihm. Am Schlagzeug legt Eckard Stromer Takt und Tempo vor, der sattelfest in allen Stilen unter anderem mit Cornell Dupree, Ian Anderson oder Randy Brecker spielte. Für die Trompetenparts stieß Joo Kraus dazu, der von Krautrock über Latin und Hip-Hop bis zu Elektro-Jazz ebenfalls alles beherrscht. Weitere gute Freunde aus der Baden-Württemberger Szene fanden sich mit dem Gitarristen Christoph Neuhaus und dem Saxofonisten Markus Harm ein.
Als von LAURA begeisterter Produzent fand sich schließlich der Pianist Cornelius Claudio Kreusch. Zusammen mit seiner Produktionsfirma MUSICJUSTMUSIC® wurde „Quiet Land“ fertig gestellt, Mix und Master stammen vom GRAMMY®- dekorierten New Yorker Toningenieur Ed Reed.
Viel kam also zusammen für das Debüt einer besonderen Stimme, die berührt und mitreißt – ein Album, das für die Zukunft noch mehr verspricht.
GLM/ FM-320-2 / LC 11188 / 4014063432025 / Vertrieb: EDEL Kultur
Veröffentlichung: 2. Juli 2021
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